PNF-Therapie
Ein volles Glas nach einer Schulteroperation wieder zum Mund führen, laufen lernen nach einer Operation oder einem Schlaganfall, Schuhe zubinden nach einer Hüftoperation oder bei einer Parkinsonerkrankung – das sind nur drei Beispiele für die Indikation einer Propriozeptiven Neuromuskulären Faszilitation (PNF).
PNF ist eine neurophysiologische Behandlungsmethode, die über Stimulation von sogenannten Bewegungsfühlern (Rezeptoren) das Zusammenspiel in Gelenken, Muskeln und Nerven fördert (neuromuskulär).
Dadurch wird das Erlernen und Erarbeiten von verloren gegangenen Bewegungsabläufen, die für einen reibungslosen Alltag notwendig sind, und im Normalfall unbewusst ablaufen, erleichtert (Faszilitation).
Damit unterscheidet sich die PNF Therapie grundlegend von anderen Übungsbehandlungen.
PNF ist Konzept, Therapiemethode und Technik zugleich.
Die Therapie erfasst den Menschen ganzheitlich und setzt immer bei seinen stärksten Körperabschnitten an, um gezielt die Schwächen im Sinne der motorisch normalen Funktionen zu erreichen. Auch psychologisch bedeutet dieser Therapieansatz, dass der Patient seine Stärken spürt und positiv motiviert gezielt Aktivitäten aufbauen kann.
Die PNF-Therapie darf nur von speziell dafür weitergebildeten Physiotherapeuten durchgeführt werden.
Der Begriff „Krankengymnastik“ wird den modernen Anforderungen physiotherapeutischer Verfahren inzwischen nicht mehr gerecht, weil nicht nur „Kranke“ die Leistungen in Anspruch nehmen und „Gymnastik“ als Leibes- und Körperübung die verwendete Methodenvielfalt sehr einschränken würde.
Inzwischen hat sich das Berufsfeld weiterentwickelt, das erweiterte Verständnis lässt sich in der Bewegungstherapie zum Ausdruck bringen. Bewegungstherapie bildet die Hauptaufgabe der Physiotherapie. Sie ist ein dynamischer Prozess, der sich an die Steigerung der Belastbarkeit im Verlauf des Heilungsprozesses anpasst.