Schmerztherapie nach dem Faszien-Distorsions-Modell (FDM)
Der Mediziner und Doctor of Osteopatic Medicine Stephen Typaldos D.O. entwickelte mit Beginn der 1990er Jahre ein neuartiges Diagnose- und Therapiekonzept zur Therapie von akuten und chronischen Schmerzen des Bewegungsapparates: Die Behandlung von Faszien.
Die Faszien sind Teil des menschlichen Bindegewebes und bilden das Grundgerüst des menschlichen Körpers. Es bestehen drei Schichten von Faszien: oberflächliche, tiefe und viszerale Faszien.
Oberflächliche Faszien befinden sich im Unterhautgewebe und bestehen vorrangig aus lockerem Bindegewebe und Fettgewebe. Sie fungieren als Wasser-und Fettspeicher sowie als Durchgang für Lymphe, Nerven und Blutgefäße und haben darüber hinaus eine dämpfende und puffernde Funktion. Als tiefe Faszien hingegen werden stark faserreiche Bindegewebsschichten und ‑stränge bezeichnet, von denen Muskeln, Knochen, Blutgefäße und Nervenbahnen durchdrungen und umschlossen sind. Dieses Netzwerk aus Gewebe zeigt sich – abhängig von den jeweiligen Belastungsverhältnissen – in unterschiedlicher Form, z.B. als Sehnenplatten, große flächenhafte Faszien, als Ligamente (Bänder), Sehnen oder Gelenkkapseln.
Ziel jeder Intervention nach dem FDM ist die anatomische Korrektur der Faszien. Wird die Formveränderung korrigiert, kann mit einer sofortigen Verbesserung der Belastbarkeit, der Beweglichkeit und/oder einer Schmerzreduktion gerechnet werden. Lange Ruhezeiten entfallen meist und eine rasche Rückkehr zur Aktivität ist möglich.
Die zertifizierte Therapie selbst wird durch spezifische Griffe mit den Händen des Therapeuten durchgeführt. Aufgrund der unterschiedlichen Struktur der Faszien (s.o.) ist eine spezifische Diagnostik und Behandlung nur durch den Therapeuten zielführend und nicht – wie häufig suggeriert – durch Geräte (z.B. Faszienrollen). Faszienrollen können lediglich in besonders gelagerten Einzelfällen die Therapie unterstützen.
Anwendungsbereiche/ Indikationen
Die FDM-Schmerztherapie nach Typaldos kann bei den folgenden orthopädischen Krankheitsbildern zumeist mit sofortiger und in der Regel dauerhafter Wirksamkeit eingesetzt werden:
- akute Schmerzen durch Verstauchungen und Verrenkungen von Gelenken
- Sportverletzungen, z.B. Bänderzerrungen, Prellungen, Muskelfaserrissen, etc.
- Rückenschmerzen, Kreuzschmerzen, Schulter- und Nackenschmerzen, Bein- und Armschmerzen Bewegungseinschränkungen
- Kopfschmerzen/ Migräne
- Symptome wie Taubheitsgefühl oder Kribbeln sowie Schwäche oder Instabilität
- Überlastungsschmerzen der Extremitäten, z.B. Tennisellenbogen, Fersensporn, Achillessehnenentzündungen, Fußbeschwerden etc.
Kosten der Therapie
Die Kosten einer Therapie belaufen sich auf 48,- bis 96,- Euro, je nach Behandlungsdauer. Sie werden in der Regel von privaten Krankenkassen und privaten Zusatzkrankenversicherungen erstattet. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten bislang noch nicht.